In 40 Jahren Modellbau (mit 7 bastelte ich meinen ersten Flieger), stellte sich manchmal die Frage nach dem Sinn, nach dem Antrieb für diese Begeisterung. Im Laufe der Zeit ändern sich Geschmäcker, Vorlieben und auch Ansichten - der Modellbau blieb. Eine Erklärung, die ich auch heute noch unterschreiben würde, fand ich vor Jahren in einer Zeitschrift. Ich gebe sie sinngemäß mit meinen Worten wieder und bitte den damaligen Autor um Verzeihung, wenn ich ihn aus Unkenntnis nicht nennen kann.
Wir leben in einer Zeit in der Technik, Fortschritt, Wandel und Leistung unser Leben bestimmt oder zumindest beeinflusst. Bei allem Für und Wider sehe ich dies durchaus positiv! Dennoch beschleicht mich manchmal das Gefühl (oder die Erkenntnis) nur ein winziges Rädchen im Riesengetriebe zu sein. Unmöglich, jederzeit die volle Übersicht zu haben.
In dieser komplexen, spezialisierten und reglementierten Welt nimmt der Modellbauer mit unterschiedlichsten, wählbaren Mitteln seine "Modell-Welt" selbst in die Hand.
Wo sonst kann man heute noch Auftraggeber, Entwickler, Planer, Finanzierer, Ingenieur, Technologe, Materialbesteller, Handwerker, Qualitätsprüfer, Tester und TÜV in einer Person sein?
Mit dem Maßstab verkleinern sich auch die Probleme, dies macht gelassen und sozial verträglich. Womit wir wieder im Riesengetriebe sind ;-).
Bernd Lindner im August 2012